Ripples Übernahmeangebot für den Stablecoin-Konkurrenten Circle in Höhe von 4-5 Milliarden US-Dollar wurde abgelehnt, da Circle sich unterbewertet fühlte und an seinen Börsengangsplänen festhält. Währenddessen betonte der russische Außenminister Lawrow die zunehmende Verwendung nationaler Währungen innerhalb der BRICS-Staaten, was den Trend zur Dedolarisierung unterstreicht.
Ripple hat offenbar versucht, den Konkurrenten Circle Internet Group zu übernehmen, und dafür laut Bitcoin.com ein Angebot in Höhe von 4 bis 5 Milliarden US-Dollar vorgelegt. Dieses Angebot wurde jedoch abgelehnt, da Circle sich unterbewertet fühlte. Es ist derzeit unklar, ob Ripple ein weiteres Angebot unterbreiten wird. Circle hält derweil an seinen Plänen für einen Börsengang fest, die Anfang des Monats eingereicht wurden.
Ripple hatte im Dezember seinen eigenen Stablecoin RLUSD eingeführt, dessen Marktkapitalisierung aktuell bei rund 316,9 Millionen US-Dollar liegt. Im Vergleich dazu hat Circles USDC eine deutlich höhere Marktkapitalisierung von 61,7 Milliarden US-Dollar. Ein Sprecher von Circle lehnte es ab, Details zu der Übernahmeofferte zu bestätigen, und verwies auf regulatorische Vorgaben und eine Stillhalteperiode der SEC. Auch Ripple gab keinen öffentlichen Kommentar ab.
Die wachsende Bedeutung nationaler Währungen im internationalen Handel zeigt sich auch in anderen Wirtschaftsblöcken. Wie Tass berichtet, betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow die zunehmende Verwendung nationaler Währungen innerhalb der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) anstelle des US-Dollars und anderer westlicher Währungen. Er verwies auf eine signifikante Verschiebung in den russischen Transaktionen innerhalb des Blocks: "Um Ihnen ein Beispiel zu nennen: Der Rubel und die Währungen unserer befreundeten Länder machten 2024 90 % der russischen Abrechnungen mit den BRICS-Ländern aus." Kevin Helms von Bitcoin.com argumentiert, dass die zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft die Nationen des Globalen Südens und Ostens zur Dedolarisierung treibt, "was auf den Mangel an Vertrauen in die vom Westen geführten internationalen Finanzinstitute zurückzuführen ist".
Die BRICS-Länder bauen aktiv eine grenzüberschreitende Zahlungs- und Abwicklungsinfrastruktur auf, um die Verwendung nationaler Währungen zu fördern und autonomere Systeme zu schaffen, die frei von externen politischen Einflüssen sind. Lawrow erklärte, dass diese Entwicklungen eine der prägenden globalen Wirtschaftsbewegungen der Gegenwart widerspiegeln. Zur Frage einer gemeinsamen BRICS-Währung äußerte sich Lawrow jedoch zurückhaltend. Man könne erst dann zu dieser Frage zurückkehren, "wenn die notwendigen finanziellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen sind".