Nahezu 30 Krypto-Verbände, darunter die Proof of Stake Alliance (POSA), fordern von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC klare Richtlinien für das Staking von Kryptowährungen und argumentieren, dass es sich dabei um einen technischen Prozess und nicht um ein Wertpapiergeschäft handelt. Sie betonen die Bedeutung von Staking für das dezentrale Internet und warnen vor übermäßiger Regulierung, die Innovationen hemmen könnte, während die SEC die Einordnung von Staking unter die Wertpapiergesetze prüft.
Fast 30 Krypto-Interessengruppen haben die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC aufgefordert, ihre Position zum Staking von Kryptowährungen zu präzisieren und regulatorische Leitlinien zu erstellen. Wie Cointelegraph berichtet, argumentiert die Proof of Stake Alliance (POSA), angeführt vom Crypto Council for Innovation (CCI), in einem Brief vom 30. April an SEC-Kommissarin Hester Peirce, dass Staking ein technischer Prozess und keine Investitionstätigkeit im Sinne der Wertpapiergesetze sei. Staking sei essentiell für das dezentrale Internet und kein Nischenphänomen, so der Brief.
Anlass für den Brief ist die Anfrage der SEC nach öffentlichem Feedback zur Frage, ob Staking und insbesondere Liquid Staking, bei dem Nutzer ihre Token sperren, um Belohnungen zu erhalten, unter die Bundeswertpapiergesetze fallen. Die Koalition drängt die SEC, die Integration von Staking in börsengehandelte Produkte (ETPs) zu unterstützen und übermäßig strenge Regulierungen zu vermeiden, die Innovationen im Staking-Bereich hemmen könnten.
Die POSA argumentiert, Staking erfülle nicht die Kriterien eines "Investitionsvertrags" gemäß dem Howey-Test, da die Staker das Eigentum an ihren Vermögenswerten behalten. Die Belohnungen würden durch die Blockchain-Protokolle und nicht durch die Leistung eines Staking-Anbieters generiert. Anbieter erzielten keine Gewinne durch Managemententscheidungen wie ein Unternehmen. Der Brief fordert die SEC auf, prinzipienbasierte Richtlinien zu veröffentlichen, ähnlich den Erklärungen der SEC zum Proof-of-Work-Mining.
Zu den Mitgliedern der POSA gehören namhafte Organisationen wie Andreessen Horowitz (a16z), Consensys und Kraken. CryptoSlate berichtet, dass die SEC bisher keinen Krypto-Staking-ETF genehmigt und die Entscheidung über Grayscales Spot-Ether-ETF, der Staking beinhaltet, am 14. April verschoben hat. Im April prognostizierte Bloomberg ETF-Analyst James Seyffart die mögliche Zulassung eines Ether-ETFs mit Staking bereits im Mai.
Die Debatte um die Regulierung von Staking intensiviert sich. Am 5. Februar traf sich die Crypto Task Force der SEC mit Vertretern von Jito Labs und Multicoin Capital, um die Integration von Staking in ETF-Strukturen und regulatorische Bedenken zu diskutieren. Die SEC äußerte Bedenken hinsichtlich Rücknahmefristen, steuerlicher Implikationen von Staking-Belohnungen und der Klassifizierung von Staking-as-a-Service als Wertpapierangebot.
In einem Brief vom 20. Februar forderten sieben US-Senatoren unter Führung von Cynthia Lummis die SEC auf, ihren Standpunkt zum Protokoll-Staking in Krypto-ETPs zu klären. Sie kritisieren den Ausschluss von Staking aus den S-1-Anträgen der ETP-Emittenten, der die Wettbewerbsfähigkeit von US-Vermögensverwaltern beeinträchtige und Investoren den Zugang zu wichtigen Blockchain-Funktionen verwehre. Die SEC hat die Registrierung mehrerer Digital-Asset-ETPs genehmigt, jedoch die Emittenten aufgefordert, Staking aus ihren Anträgen zu entfernen. Die Senatoren fordern nun eine explizite Begründung für diese Entscheidung.
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