Restaking entwickelt sich zu einer wichtigen Sicherheitslösung im DeFi-Bereich, insbesondere für institutionelle Investoren. Durch die Nutzung gestakter Vermögenswerte zur Absicherung weiterer Protokolle bietet es zusätzliche Sicherheitsebenen und ermöglicht eine Diversifizierung des Risikos. Trotz Herausforderungen wie potenzieller Zentralisierung und Überhebelung, verspricht Restaking durch konfigurierbare Risiken und LRTs mehr institutionelle Beteiligung im DeFi-Sektor.
Restaking hat sich rasant von einem Nischenthema zu einem zentralen Aspekt der DeFi-Infrastrukturdiskussion entwickelt. Wie Cointelegraph berichtet, verwalten große Liquid-Restaking-Protokolle mittlerweile ein Total Value Locked (TVL) von über 12 Milliarden Dollar, und zahlreiche Middleware-Dienste orientieren ihre Sicherheit an der wirtschaftlichen Basis von Ethereum. Ursprünglich als Konzept zur Steigerung der Kapitaleffizienz für Validatoren gedacht, hat sich Restaking zu einem ernstzunehmenden Ansatz entwickelt, die Sicherheitsarchitektur dezentraler Systeme neu zu gestalten.
Institutionelle Anleger, die langfristige Anlagehorizonte und regulatorische Anforderungen berücksichtigen müssen, zögern trotz attraktiver Renditen oft, im DeFi-Bereich aktiv zu werden. Mangelndes Verständnis, unzureichende Risikominimierung und -isolierung sind hierfür Hauptgründe. Restaking kann hier Abhilfe schaffen, indem es zusätzliche Sicherheitsebenen implementiert, ohne die Kompatibilität der Protokolle zu gefährden. Die Möglichkeit, bereits gestakte Vermögenswerte zur Absicherung weiterer Protokolle zu nutzen, schafft eine zweite Validierungsebene. Dies stärkt Middleware wie Orakel, Bridges und Data-Availability-Layer, ohne den Aufbau völlig neuer Vertrauensnetzwerke zu erfordern.
Im Gegensatz zu traditionellen Validator-Sets verknüpft Restaking bestehende wirtschaftliche Anreize mit breiteren Infrastrukturanforderungen. Anstatt um Sicherheit zu konkurrieren, können Protokolle diese nun gemeinsam nutzen – mit anpassbaren Slashing-Bedingungen, servicespezifischen Betreibergruppen und dynamischen Risikoparametern. Für Institutionen signalisiert dies den Beginn eines modularen Sicherheitskonzepts, bei dem Risiken pro Protokoll konfiguriert und bewertet werden können.
Ein wesentliches Hindernis für institutionelles Staking war bisher das Slashing-Risiko: der Verlust von Kapital durch Fehlverhalten des Validators (oder auch durch technische Fehler). Restaking führt eine Segmentierung des Slashings ein. Auf den wichtigsten Plattformen wählen die Betreiber die Dienste aus, die sie absichern. Slashing wird somit auf den Kontext des Fehlverhaltens beschränkt – nicht auf den gesamten Lebenszyklus des Validators. Diese Unterscheidung ist entscheidend, da sie Slashing von einer unvorhersehbaren Belastung in ein quantifizierbares, begrenztes Risiko transformiert, ähnlich wie Fixed-Income-Händler das Ausfallrisiko modellieren. Es eröffnet auch Möglichkeiten für Restaking-Versicherungsmärkte, versicherungsmathematische Modellierung und strukturierte Risikoprodukte.
Die Volatilität im DeFi-Bereich wird bestehen bleiben. Kursschwankungen, Gas-Spitzen und Liquidationskaskaden sind Teil des Systems. Restaking ermöglicht jedoch eine protokollübergreifende Risikostreuung, die weniger korreliert ist als das Halten mehrerer Token. Ein Validator, der in einen kuratierten Mix aus Orakel-, Bridge- und Data-Availability-Layer-Diensten restaked, baut im Wesentlichen ein Portfolio von Sicherheitsverpflichtungen auf – jedes mit unterschiedlichen Risiko- und Ertragsprofilen. Das ist Diversifizierung innerhalb der Validator-Ökonomie, nicht nur auf Vermögensebene.
Liquid Restaking Tokens (LRTs) gehen noch einen Schritt weiter und ermöglichen Nutzern den Zugriff auf den Wert ihrer gestakten Vermögenswerte, während diese im Restaking-Prozess aktiv bleiben. Wie DroomDroom in einem Artikel auf LinkedIn erläutert, bieten LRTs Vorteile wie erhöhte Liquidität, maximierte Renditen und Risikostreuung. Nutzer behalten durch LRTs den Zugriff auf ihr Kapital und können gleichzeitig potenziell von verschiedenen DeFi-Plattformen profitieren. Plattformen wie Lido Finance und EigenLayer vereinfachen den Einstieg ins Restaking.
Es ist jedoch wichtig, die Herausforderungen und Risiken des Restakings zu beachten. Codezeros hebt in einem Blogbeitrag hervor, dass Restaking zusätzliche Schichten von Logik und Interaktion zwischen Protokollen einführt. Wenn ein Vertrag scheitert oder sich unvorhersehbar verhält, kann dies alle darauf aufbauenden Systeme beeinträchtigen. Darüber hinaus besteht die Gefahr einer Zentralisierung, wenn mehrere Protokolle auf dieselbe Gruppe von Restaking-Teilnehmern angewiesen sind. Auch eine Überhebelung und daraus resultierende Kaskadenausfälle sind potenzielle Risiken.
Trotz dieser Herausforderungen bietet Restaking das Potenzial, DeFi für institutionelle Anleger sicherer und attraktiver zu gestalten. Durch die Möglichkeit, Risiken zu konfigurieren, zu quantifizieren und zu diversifizieren, können institutionelle Händler ihre Risikomanagementstrategien im DeFi-Bereich optimieren.
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