Die Bitcoin-Reserven auf Kryptobörsen sind auf ein Dreijahrestief gesunken, was die Frage nach einem möglichen Angebotsschock und damit verbundenen Preissteigerungen aufwirft. Zwar deuten institutionelle Nachfrage und abnehmende Börsenbestände darauf hin, könnten jedoch erhöhte Miner-Verkäufe bei steigenden Preisen und externe Faktoren wie politische Entscheidungen dem entgegenwirken.
Die Bitcoin-Reserven auf Kryptowährungsbörsen sind deutlich gesunken und befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Wie BTC-ECHO berichtet, liegen aktuell nur noch etwa 2,5 Millionen Bitcoin auf den Handelsplattformen. Dieser Rückgang wirft die Frage auf, ob ein sogenannter Angebotsschock bevorsteht, der den Bitcoin-Preis potenziell in die Höhe treiben könnte.
Die von BTC-ECHO zitierten Daten von CryptoQuant zeigen einen eindeutigen Abwärtstrend. Noch im April 2024 lagen die Reserven auf den Börsen um 500.000 BTC höher. Der On-Chain-Analyst Carmelo_Alemán kommentierte diese Entwicklung auf CryptoQuant mit den Worten: "Wie wir sehen können, ist der Trend eindeutig rückläufig." Verschiedene Faktoren beeinflussen diese Verknappung des Angebots auf den Börsen.
Ein wichtiger Faktor ist das wachsende Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin. Newsbit berichtet, dass immer mehr Investoren ihre Bitcoin von den Börsen abziehen, um sie langfristig zu halten – sei es in Cold Storage oder mittels Staking-Diensten. Diese Entwicklung wird durch die zunehmende Beliebtheit von Bitcoin-ETFs unterstützt, die laut BTC-ECHO am 28. April Rekordzuflüsse verzeichneten.
Die Verknappung des Angebots auf den Börsen könnte, wie finanzen.net erläutert, einen Angebotsschock auslösen, sollte die Nachfrage nach Bitcoin weiter steigen. Historisch gesehen korrelierten solche Situationen mit deutlichen Kursanstiegen. Auch IT Boltwise berichtet über den Rückgang der Bitcoin-Reserven auf den Börsen und sieht darin ein Anzeichen für einen möglichen Angebotsschock. Die Plattform erwähnt außerdem, dass das Handelsvolumen einiger der größten Kryptowährungen auf ein Niveau gesunken ist, das seit den US-Wahlen nicht mehr beobachtet wurde.
Gleichzeitig existieren Faktoren, die einem extremen Preisanstieg entgegenwirken könnten. So weist der Analyst Carmelo_Alemán laut BTC-ECHO darauf hin, dass Miner bei einem Preisanstieg auf 130.000 oder 140.000 US-Dollar ihre Bitcoin-Verkäufe verstärken könnten. Dieses Verhalten könnte dem Rückgang der Börsenreserven entgegenwirken, da Miner in der Vergangenheit dazu tendierten, bei steigenden Preisen mehr zu verkaufen. Ein wirklicher Angebotsschock sei daher eher unwahrscheinlich, so der Analyst.
Wie die Tagesschau berichtet, können externe Faktoren, wie beispielsweise politische Entscheidungen, ebenfalls den Bitcoin-Kurs beeinflussen. Die Ankündigung von US-Importzöllen durch die Trump-Regierung führte zu Kursrückgängen an den Kryptomärkten. Auch die ausgebliebene Einführung strategischer Bitcoin-Reserven durch die US-Regierung, trotz vorheriger Ankündigungen von Trump, könnte die Investoren verunsichern, so die Tagesschau.
Das Bitcoin-Halving, ein weiterer wichtiger Faktor für das Bitcoin-Angebot, spielt ebenfalls eine Rolle. Scalable Capital erklärt, dass das Halving die Belohnung für Miner reduziert und somit das Angebot neuer Bitcoins verringert. Historisch gesehen führten Halvings oft zu Preisanstiegen, da sie einen Angebotsschock auslösen. Ob sich dieses Muster wiederholt, bleibt abzuwarten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Rückgang der Bitcoin-Reserven auf den Börsen ein komplexes Phänomen darstellt, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Während die Verknappung des Angebots und die steigende institutionelle Nachfrage auf einen möglichen Angebotsschock hindeuten, könnten Miner-Verkäufe und externe Faktoren wie politische Entscheidungen dem entgegenwirken. Die zukünftige Entwicklung des Bitcoin-Preises bleibt daher spannend.