Die Bitcoin-Community ist über einen Vorschlag zur Lockerung von Spamschutzmechanismen gespalten. Während einige Entwickler wie Peter Todd dies als notwendige Anpassung an die Realität sehen, befürchten andere wie Jason Hughes den Niedergang von Bitcoin und drohen mit Abwanderung. Die Kontroverse dreht sich um die Nutzung von Op_Return und die Frage, ob die bestehenden Beschränkungen noch sinnvoll sind.
Ein Vorschlag zur Lockerung von Schutzmechanismen, die das Bitcoin-Netzwerk vor Datenmüll ("Spam") schützen sollen, spaltet die Bitcoin-Entwicklergemeinschaft. Wie Bitcoin.com berichtet, dreht sich die Debatte um die Nutzung von Op_Return und die damit verbundenen Beschränkungen. Während einige Entwickler die Auswirkungen dieser Änderung auf die Zukunft von Bitcoin als gravierend einschätzen, argumentieren andere, dass diese Zukunft bereits angebrochen ist.
Der Vorschlag von Bitcoin-Entwickler Peter Todd sieht die Aufhebung der bestehenden Beschränkungen für "nicht-monetäre" Anwendungen vor. Antoine Poinsot von Chaincode Labs argumentiert, dass der Vorschlag lediglich den Status Quo kodifiziert, da Entwickler bereits Wege gefunden haben, diese Schutzmechanismen zu umgehen. Als Beispiel nennt er Clementine, die kürzlich angekündigte Bridge von Citrea.
Todd begründet seinen Vorschlag damit, dass die aktuellen Maßnahmen "leicht zu umgehen" seien, "sowohl durch direkte Übermittlung an Miner-Mempools (z. B. MARA Slipstream) als auch durch Forks von Bitcoin Core, die sie nicht durchsetzen (z. B. Libre Relay)". Laut Bitcoin.com würden auch andere Protokolle alternative Wege finden, um Daten in der Bitcoin-Blockchain zu speichern.
Andere Entwickler sehen in der Annahme des Vorschlags das Ende von Bitcoin. Jason Hughes, Vice President für Entwicklung und Engineering bei Ocean Mining, gehört zu dieser Gruppe. Er warnt, dass Core-Entwickler "im Begriff seien, eine Änderung zu integrieren, die Bitcoin in einen wertlosen Altcoin verwandelt, und niemand scheint sich darum zu kümmern". Hughes droht, Bitcoin Core aufzugeben, sollte die Änderung implementiert werden, und ruft Mining-Pools dazu auf, die Änderungen abzulehnen. "Es ist mir egal, worauf Sie umsteigen, solange es eine Codebasis ist, die Bitcoin nicht direkt tötet", wird er von Bitcoin.com zitiert.
Udi Wertheimer von Taproot Wizards kritisiert Ocean Mining für die Belästigung von Entwicklern auf Github. Er wirft dem Unternehmen vor, deren "gesamte Marketingstrategie" bestünde darin, "eine Gruppe junger Männer und Frauen zu belästigen, die ihr Bestes geben, um wertvolle Arbeit zu leisten (zu weit unter dem Marktpreis liegenden Preisen, wenn nicht sogar ganz freiwillig)".
Antoine Poinsot verweist auf die Robustheit des Protokolls: "Bitcoin wird in Ordnung sein. Wenn es so zerbrechlich wäre, dass eine Änderung der Richtlinie für die Weiterleitung unbestätigter Transaktionen es zerstören würde, wäre es von vornherein nicht interessant." Die Dynamik im Kryptomarkt zeigt sich auch in der Diskussion um Bitcoin-ETFs. Bloomberg Intelligence-Analysten prognostizieren laut Bitcoin.com eine 90%ige Wahrscheinlichkeit für die Zulassung von Solana- und Litecoin-Spot-ETFs im Jahr 2025.