Die These einer Entkopplung von Kryptowährungen und Aktienmärkten wird durch die jüngste parallele Entwicklung beider Anlageklassen infrage gestellt. Bitcoin und andere Kryptowährungen spiegelten die Entwicklung des S&P 500 wider, was auf eine weiterhin bestehende Korrelation hindeutet und die Frage nach einer eigenständigen Anlageklasse aufwirft. Ob eine tatsächliche Entkopplung zukünftig eintritt, bleibt abzuwarten.
Die Idee einer Entkopplung zwischen Kryptowährungen und Aktienmärkten scheint vorerst widerlegt. Wie Cointelegraph berichtet, haben Bitcoin und andere Kryptowährungen in den vergangenen Tagen die Entwicklung des S&P 500 eng gespiegelt. Dies wirft die Frage auf, ob Kryptowährungen tatsächlich eine eigenständige Anlageklasse bilden oder weiterhin an die Entwicklung der Aktienmärkte gekoppelt bleiben.
Die Hoffnung auf eine Entkopplung wurde durch die Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und anderen Ländern genährt. Trotz anhaltender Spannungen und neuer Zölle zeigten sich die Aktienmärkte robust. Der S&P 500, der am 19. Februar seinen Höchststand erreichte, hatte zwar Schwierigkeiten, die 5.800-Punkte-Marke zurückzuerobern, konnte sich aber dennoch behaupten.
Crypto.news berichtet, dass Bitcoin und Gold im April im Wert stiegen, während Aktien und der US-Dollar fielen. Dies führte in der Krypto-Community zu Spekulationen über eine mögliche Entkopplung. Manche Experten sahen Bitcoin und Gold als sichere Häfen inmitten der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen. Andere warnten jedoch, dass es sich nur um eine vorübergehende Entwicklung handeln könnte und Bitcoin dem allgemeinen Abwärtstrend der Aktienmärkte folgen würde, sobald sich die Handelsspannungen entspannen.
Die jüngste Aktienrallye, die mit dem Anstieg von Bitcoin einherging, stellt die Entkopplungs-These in Frage. Wie CNBC berichtet, stiegen Krypto-Aktien im Zuge der Bitcoin-Rallye. Dies deutet auf eine weiterhin bestehende Verbindung zwischen den beiden Märkten hin.
Mehrere Faktoren könnten zur Stärke der Aktienmärkte beigetragen haben. Erstens haben sich Unternehmen an die Zölle angepasst, indem sie ihre Produktion aus China verlagert oder ihre Aktivitäten in den USA ausgebaut haben. Zweitens haben die soliden Ergebnisse des ersten Quartals, die von Unternehmen wie Microsoft und Meta veröffentlicht wurden, Bedenken hinsichtlich einer möglichen KI-Blase oder der negativen Auswirkungen des Handelskrieges auf Unternehmensinvestitionen zerstreut.
Drittens richtet sich der Fokus des Marktes nun auf die nächsten Schritte der US-Notenbank Federal Reserve. Nach einem Jahr der Bilanzreduzierung erwägt die Fed nun den Kauf von Vermögenswerten, um den Verkaufsdruck zu verringern. Eine erhöhte Liquidität wirkt sich in der Regel positiv auf risikobehaftete Anlagen aus, was auch Kryptowährungen zugutekommen könnte.
Ob sich Kryptowährungen tatsächlich von den Aktienmärkten entkoppeln werden, bleibt offen. Die jüngsten Entwicklungen deuten jedoch auf eine weiterhin enge Verbindung zwischen beiden Märkten hin. Es bleibt abzuwarten, ob und unter welchen Bedingungen eine tatsächliche Entkopplung eintreten wird.
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