GenLayer, ein KI-basiertes Schiedsgericht, soll Streitfälle in der Kryptowelt schnell und neutral lösen. Das dezentrale System nutzt mehrere KI-Modelle, die wie Richter agieren und über die Blockchain Entscheidungen treffen, und wird besonders mit der steigenden Nutzung von KI-Agenten an Bedeutung gewinnen. Ziel ist es, eine effiziente und vertrauenswürdige Infrastruktur für die Entscheidungsfindung im Krypto-Bereich zu schaffen.
GenLayer, ein innovatives Projekt, will die Streitbeilegung in der Kryptowelt revolutionieren. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) soll ein dezentrales, effizientes und neutrales Gerichtssystem auf der Blockchain etabliert werden. CoinDesk berichtet, dass GenLayer eine vertrauenswürdige Infrastruktur für Entscheidungen im Krypto-Bereich anstrebt.
Entwickelt wurde das Projekt von Albert Castellana Lluís und seinem Team bei YeagerAI. Castellana beschrieb GenLayer gegenüber CoinDesk als eine "globale synthetische Gerichtsbarkeit", die rund um die Uhr verfügbar, kostengünstig und schnell arbeitet. Das System nutzt mehrere KI-Modelle, die ähnlich wie Richter agieren und gemeinsam Entscheidungen treffen.
Die Bedeutung eines solchen Schiedsgerichts könnte mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Agenten in den nächsten Jahren stark wachsen. Diese autonomen Programme können komplexe Aufgaben selbstständig erledigen, wie beispielsweise den Handel mit Memecoins, Bitcoin-Arbitrage oder die Überwachung der Sicherheit von DeFi-Protokollen. Castellana prognostiziert, dass die meisten Krypto-Akteure bis Ende 2025 mehrere solcher Agenten verwalten könnten.
Diese Agenten bringen jedoch neue Herausforderungen mit sich: Erfüllen sie Anti-Geldwäsche-Vorschriften? Können sie Bankkonten eröffnen? Wie können schnelle Transaktionen zwischen ihnen gewährleistet werden? Und wie kann in diesem Umfeld Vertrauen geschaffen werden? GenLayer bietet eine mögliche Lösung, indem es menschlichen und KI-Akteuren ermöglicht, schnell und neutral Entscheidungen zu treffen.
GenLayer versteht sich nicht als Konkurrenz zu bestehenden Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum, sondern als ergänzende Infrastruktur, mit der sich andere Protokolle verbinden können. Die GenLayer-Chain basiert auf ZKsync, einer Layer-2-Lösung für Ethereum. Das Netzwerk besteht aus 1.000 Validatoren, die jeweils mit einem großen Sprachmodell (LLM) wie ChatGPT, Bert oder Llama verknüpft sind.
Bei einer strittigen Entscheidung, zum Beispiel in einem Prognosemarkt, können Nutzer über GenLayer Einspruch einlegen. Das System wählt dann zufällig fünf Validatoren aus, die den Fall prüfen. Diese Validatoren befragen ein LLM ihrer Wahl, um Informationen zu sammeln, und stimmen anschließend über eine Lösung ab. Diese Entscheidung kann angefochten werden, wodurch die Anzahl der beteiligten Validatoren schrittweise auf 11, 23, 47, 95 usw. erhöht wird.
Dieses System basiert auf dem Condorcet-Jury-Theorem, welches besagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Mehrheitsentscheidung mit zunehmender Gruppengröße steigt. Laut Castellana dauert eine durchschnittliche Transaktion etwa 100 Sekunden, und eine endgültige Entscheidung wird innerhalb von 30 Minuten getroffen – deutlich schneller als herkömmliche Gerichtsverfahren.
Um Manipulationen zu verhindern, generiert jede Anfrage an ein LLM einen neuen Seed, wodurch unterschiedliche Antworten erzeugt werden. Validatoren können außerdem das LLM je nach Thema frei wählen. Sie werden finanziell belohnt, wenn sie sich auf der Seite der Mehrheitsentscheidung befinden, während die unterlegene Seite die Kosten für die Berechnungen trägt.
GenLayer präsentiert ein vielversprechendes Konzept für die Streitbeilegung in der Kryptowelt. Die Praxis wird zeigen, ob sich das System bewährt.
Quellen: