Chris Yin, CEO von Plume, hält den Markt für tokenisierte Real-World-Assets (RWAs) noch nicht für reif für institutionelle Investoren und schätzt ihn deutlich kleiner ein als bisher angenommen. Er vergleicht die Situation mit den Anfängen von Bitcoin und Stablecoins und argumentiert, dass RWAs erst eine breitere Nutzerbasis benötigen, bevor Institutionen einsteigen. Währenddessen betonen andere Experten die Notwendigkeit institutionellen Kapitals für das langfristige Überleben des RWA-Marktes.
Chris Yin, CEO und Mitbegründer der von Galaxy unterstützten RWA-Plattform Plume, sieht den Markt für tokenisierte Real-World-Assets (RWAs) trotz seines Wachstums im Krypto-Sektor noch nicht als reif genug für institutionelle Investoren an. Wie Cryptopolitan berichtet, schätzt Yin den RWA-Markt deutlich kleiner ein als gängige Marktanalysen. Während einige Schätzungen von über 21 Milliarden US-Dollar ausgehen, beziffert er den tatsächlichen Wert auf eher 10 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich bestehend aus Staatsanleihen, Gold und einigen Privatkrediten.
Yin vergleicht die aktuelle Situation der RWAs mit den Anfängen von Bitcoin und Stablecoins. Um die Aufmerksamkeit institutioneller Anleger zu gewinnen, müssten RWAs zunächst eine deutlich größere Nutzerbasis aufbauen. Cointelegraph zitiert Yin: "Erst jetzt, 10 Jahre später, beginnen sie [Institutionen] darüber nachzudenken, Stablecoins zu verwenden. Dasselbe wird mit tokenisierten Vermögenswerten oder der Tokenisierung passieren."
Laut RWA.xyz betrug die Marktkapitalisierung von Real-World-Assets am 30. April 21,96 Milliarden US-Dollar. Privatkredite führten die Liste mit 12,87 Milliarden US-Dollar an, gefolgt von Staatsanleihen mit 6,33 Milliarden US-Dollar und Rohstoffen mit 1,62 Milliarden US-Dollar. Ross Shemeliak, Mitbegründer von Stobox, schätzt hingegen, dass tokenisierte Staatsanleihen und Anleihen etwa 60-65% der RWAs ausmachen, nicht Privatkredite. Er räumt ein, dass die genaue Bestimmung der Marktgröße von RWAs eine Herausforderung darstellt, da Daten zu privaten Vermögenswerten oft unzugänglich oder fragmentiert sind.
Yin rät dem RWA-Markt, sich stärker auf die bestehende Krypto-Community als auf institutionelle Investoren zu konzentrieren. Institutionen würden abwarten, bis Projekte größer werden, bevor sie investieren, da sie so höhere Gewinne erwarten. Yin glaubt, dass Institutionen kein Geld on-chain investieren, sondern nach Möglichkeiten suchen, Geld aus der Community zu ziehen, indem sie ihre Produkte an diese verkaufen. Shemeliak hingegen argumentiert, dass die RWA-Tokenisierung ohne institutionelles Kapital langfristig nicht überlebensfähig sei. Er vergleicht RWA-Tokenisierung ohne institutionelle Unterstützung mit einer Börse ohne Aufsichtsbehörden oder Verwahrer.