Die Inflation in der Eurozone verharrte im April entgegen den Erwartungen bei 2,2 Prozent, was die zukünftige Geldpolitik der EZB beeinflusst. Insbesondere die steigende Kerninflation auf 2,7 Prozent gibt Anlass zur Diskussion über eine vorsichtige Lockerung der Geldpolitik. Obwohl die Gesamtinflation das 2-Prozent-Ziel erreicht hat, mahnt EZB-Präsidentin Lagarde zur Vorsicht und betont den datenorientierten Ansatz der EZB.
Entgegen der Erwartung eines Rückgangs auf 2,1 Prozent verharrte die Inflation in der Eurozone im April bei 2,2 Prozent, wie Cryptopolitan berichtet. Diese Entwicklung stellt die zukünftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frage, da ein weiterer Rückgang der Inflation als Voraussetzung für Zinssenkungen galt. Die Stagnation der Inflationsrate deutet auf einen nachlassenden Abwärtsdruck auf die Preise hin.
Die Kerninflation, die volatile Preise für Lebensmittel, Energie, Alkohol und Tabak ausschließt, stieg im April auf 2,7 Prozent, verglichen mit 2,4 Prozent im März, wie CNBC berichtet. Auch die Teuerung bei Dienstleistungen zog an und erreichte 3,9 Prozent gegenüber 3,5 Prozent im Vormonat. Diese Faktoren könnten die EZB zu einer Neubewertung ihrer geldpolitischen Strategie veranlassen.
Eurostat, das Statistikamt der Europäischen Union, bestätigte die Inflationsrate von 2,2 Prozent für April. Die höchste jährliche Teuerungsrate wurde im Dienstleistungssektor mit 3,9 Prozent verzeichnet, gefolgt von Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak (3,0 Prozent), Industriegütern ohne Energie (0,6 Prozent) und Energie (-3,5 Prozent), wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang der Inflation auf 2,1 Prozent prognostiziert. Der unerwartete Stillstand bei 2,2 Prozent könnte die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die EZB verringern, so Expertenmeinungen. Die steigende Kerninflation dürfte die Befürworter einer vorsichtigeren Lockerung der Geldpolitik innerhalb des EZB-Rates stärken.
Obwohl die Gesamtinflation das 2-Prozent-Ziel der EZB erreicht hat, mahnt EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Vorsicht im Hinblick auf die mittelfristigen Aussichten. Faktoren wie mögliche europäische Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen und fiskalpolitische Entwicklungen, beispielsweise das deutsche Infrastrukturpaket, könnten die Inflation beeinflussen. Die EZB betont daher ihren datenorientierten Ansatz bei Zinsentscheidungen.
Die vorläufigen BIP-Daten der Eurozone zeigen für das erste Quartal 2025 ein Wachstum von 0,4 Prozent, welches die Prognose von 0,2 Prozent übertraf. Es wird jedoch erwartet, dass sich das Wachstum in den kommenden Monaten aufgrund der globalen Auswirkungen des Handelskonflikts abschwächt.
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