Entgegen Behauptungen in sozialen Medien verkaufte Japan im Januar 2025 keine US-Staatsanleihen in großem Stil, sondern erwarb sie sogar. Obwohl es aufgrund der Handelsstreitigkeiten unter der Trump-Administration zwischenzeitlich zu Verkäufen kam, verdeutlicht Japans Position die komplexen Wechselwirkungen zwischen Handelspolitik und Finanzmärkten. Die Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen Japan und den USA beeinflusst weiterhin Japans Investitionsentscheidungen bezüglich US-Staatsanleihen.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und den USA sind vielschichtig und von verschiedenen Einflüssen geprägt. Ein wiederkehrendes Thema sind Japans Investitionen in US-Staatsanleihen, die im Zusammenhang mit Handelsstreitigkeiten immer wieder Spekulationen auslösen. So verbreiteten sich beispielsweise im März 2025 in sozialen Medien Videos, die behaupteten, Japan drohe mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen im Wert von Milliarden Dollar als Reaktion auf die Zollpolitik des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Diese Behauptung wurde von Snopes als falsch eingestuft. Snopes zufolge gab es keine Belege für eine solche Drohung seitens des japanischen Finanzministeriums. Im Gegenteil: Japan hatte im Januar 2025 sogar US-Staatsanleihen erworben, wie Daten des US-Finanzministeriums und ein Bericht von Barron's bestätigen (Snopes).
Obwohl eine Bloomberg-Analyse vom November 2024 zeigte, dass japanische Investoren nach den US-Präsidentschaftswahlen größere Mengen an US-Staatsanleihen abgestoßen hatten, kehrte sich dieser Trend bereits im Januar 2025 wieder um (Snopes). Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und anderen Ländern, einschließlich Japan, unter der Trump-Administration führten zu Verunsicherung an den Finanzmärkten. Trumps wiederholte Zollankündigungen sorgten für Volatilität, und die Reaktionen der Märkte fielen unterschiedlich aus. So stiegen beispielsweise die Renditen von US-Staatsanleihen, als die Trump-Administration im März 2025 Anzeichen für einen Rückzieher von den Zolldrohungen zeigte, was laut Bloomberg auf ein gestärktes Investorenvertrauen hindeutete (Snopes).
Die BBC berichtete im März 2025 über einen Ausverkauf von US-Staatsanleihen inmitten von Besorgnis über die Auswirkungen der Zölle von Donald Trump. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen stiegen deutlich an, was Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Kreditkosten für Unternehmen und Staaten auslöste. Experten äußerten sich besorgt über die mögliche Erosion des Status von US-Staatsanleihen als sicherer Hafen für Anleger (BBC). Diese Situation verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge zwischen Handelspolitik, Finanzmärkten und internationalen Beziehungen. Japans Haltung gegenüber US-Staatsanleihen bleibt ein wichtiger Faktor in diesem Gefüge und wird von den Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern beeinflusst.
Quellen:
- Snopes
- BBC