Die EU und die USA konkurrieren um die Dominanz im Krypto-Markt, wobei die EU mit der MiCA-Verordnung für einen regulierten Markt sorgt, während die USA einen kooperativeren Ansatz verfolgen. Obwohl MiCA Europa einen Vorteil verschafft, könnten die damit verbundenen Kosten Startups in die USA treiben, wo regulatorische Hürden niedriger und der politische Einfluss der Krypto-Branche stärker ist.
Die Krypto-Branche befindet sich in einer entscheidenden Phase. Während die EU mit der MiCA-Verordnung auf einen stark regulierten Markt setzt, verfolgt die USA einen eher kooperativen Ansatz. Dieser Unterschied im Vorgehen führt zu einem globalen Wettbewerb um die zukünftige Gestaltung der Krypto-Landschaft. Wie BTC-ECHO berichtet, profitiert Europa von der frühzeitigen Umsetzung der MiCA-Verordnung, die seit Anfang des Jahres vollständig gilt. Obwohl der europäische Krypto-Markt im Vergleich zu den USA kleiner ist, verzeichnet er dank MiCA ein beschleunigtes Wachstum. Hon Ng, Chief Legal Officer der Krypto-Börse Bitget, hob gegenüber BTC-ECHO den Vorteil des “First Movers” für Europa hervor.
In den USA herrscht hingegen weiterhin regulatorische Unsicherheit. Finanztrends.de analysiert die aktuelle Lage und betont den Wandel weg von der strikten Regulierung der vorherigen Regierung. Die neue Devise lautet Kooperation statt Konfrontation, was in der Krypto-Industrie positiv aufgenommen wird. Insbesondere im Bereich der Stablecoins zeichnet sich ein Kompromiss ab, der sowohl die Interessen der Branche als auch die der Verbraucher berücksichtigen soll. Die geplante Marktstruktur-Gesetzgebung, die den regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte festlegen soll, steht jedoch noch aus.
Der Aktionär vergleicht die beiden Strategien und sieht MiCA als Europas Trumpfkarte im Wettbewerb um die Krypto-Vorherrschaft. Die EU-Verordnung schaffe Klarheit und Transparenz, während in den USA ein uneinheitliches System aus bundesstaatlichen Regelungen bestehe. Der Aktionär kritisiert jedoch auch die hohen Kosten für die Umsetzung der MiCA-Richtlinien, vor allem für junge Unternehmen. Dies könnte dazu führen, dass innovative Startups in die USA abwandern, wo die regulatorischen Hürden niedriger sind.
Die unterschiedlichen Regulierungsansätze spiegeln sich auch in der Betrachtung institutioneller Investoren wider. Während in den USA Bitcoin- und Ethereum-ETFs bereits zugelassen sind und Milliarden Dollar anziehen, wie BTC-ECHO berichtet, erwägt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen (Eiopa) strengere Kapitalanforderungen für Versicherer, die in Kryptowährungen investieren. Finanztrends.de sieht darin ein mögliches Hindernis für institutionelle Investitionen in Europa.
Der politische Einfluss der Krypto-Branche ist in den USA besonders ausgeprägt. Wie das ZDF berichtet, spendet die Krypto-Industrie Rekordsummen für Wahlkämpfe, sowohl an republikanische als auch an demokratische Kandidaten. Dies zeigt das zunehmende Interesse der Branche an einer kryptofreundlichen Politik. Die Spenden sollen die Lobbyarbeit der Krypto-Branche verstärken und kritische Stimmen im Senat abschwächen.
Finanzen.net berichtet über den Krypto-Gipfel im Weißen Haus, der die Bedeutung der Krypto-Branche für die US-Politik unterstreicht. Auf dem Gipfel soll die Zukunft digitaler Vermögenswerte diskutiert werden, und er könnte wichtige Impulse für den Markt liefern. Die Erwartungen sind hoch, gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr einer Enttäuschung, falls keine konkreten Maßnahmen angekündigt werden.
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