2.5.2025
Politik

Neuer EU-Entwurf: Anonyme Kryptowährungen und Privacy Tokens vor dem Aus ab 2027

Ab 2027 plant die EU ein Verbot von anonymen Krypto-Konten und Privacy Coins im Rahmen der Anti-Geldwäsche-Verordnung (AMLR). Dies betrifft Finanzinstitute und Krypto-Dienstleister, die dann keine anonymen Transaktionen mehr abwickeln dürfen, und stößt auf Kritik, da einige die Einschränkung der finanziellen Privatsphäre befürchten. Die Umsetzung der AMLR erfolgt schrittweise und wird von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde überwacht.

EU-Verbot für anonyme Kryptowährungen und Privacy Tokens ab 2027

Die Europäische Union plant, anonyme Krypto-Konten und sogenannte Privacy Coins ab 2027 zu verbieten. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Anti-Geldwäsche-Verordnung (AMLR), die Dienstleister und anonyme Token ins Visier nimmt, wie Cointelegraph berichtet. Künftig dürfen Kreditinstitute, Finanzinstitute und Krypto-Asset-Dienstleister (CASPs) keine anonymen Konten mehr führen und keine Transaktionen mit Privacy Coins mehr abwickeln.

Das AML-Handbuch der European Crypto Initiative (EUCI) erläutert, dass Artikel 79 der AMLR strenge Verbote für anonyme Konten vorsieht. Dazu gehören neben traditionellen Bank- und Zahlungskonten, Sparbüchern und Schließfächern auch "Krypto-Asset-Konten, die die Anonymisierung von Transaktionen ermöglichen" und "Konten, die Anonymitäts-Coins verwenden". Vyara Savova, Senior Policy Lead bei der EUCI, betont die endgültige Fassung der Regulierungen (AMLR, AMLD und AMLAR). Die konkrete Umsetzung erfolge jedoch durch Durchführungs- und delegierte Rechtsakte, die hauptsächlich von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde bearbeitet werden. Die EUCI beteilige sich weiterhin aktiv an der Gestaltung dieser Rechtsakte durch Feedback in öffentlichen Konsultationen.

Für zentralisierte Krypto-Projekte (CASPs unter MiCA) bedeuten die neuen Vorschriften, dass sie diese bei der Gestaltung ihrer internen Prozesse und Richtlinien berücksichtigen müssen. Laut dem AML-Handbuch der EUCI unterliegen CASPs, die in mindestens sechs Mitgliedstaaten tätig sind, einer direkten AML-Aufsicht. Initial plant die AMLA, 40 Unternehmen auszuwählen, mindestens eines pro Mitgliedstaat. Der Auswahlprozess soll am 1. Juli 2027 beginnen. Für die direkte Aufsicht gelten "Wesentlichkeitsschwellenwerte", darunter mindestens 20.000 Kunden im jeweiligen Mitgliedstaat oder ein Transaktionsvolumen von über 50 Millionen Euro. Zu den weiteren Maßnahmen gehört die obligatorische Sorgfaltspflicht bei Transaktionen über 1.000 Euro.

Der Europaabgeordnete Patrick Breyer kritisierte die neuen Gesetze in einer Erklärung vom 21. März als "Krieg gegen Bargeld" und äußerte Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und der finanziellen Privatsphäre der Bürger. Er argumentierte, die Möglichkeit, anonyme Transaktionen durchzuführen, sei ein Grundrecht. Diese Ansicht teilen viele Krypto-Enthusiasten, wie AML Crypto berichtet. Breyer betonte die Bedeutung der Anonymität für bestimmte Käufe oder Spenden und warnte vor den negativen Auswirkungen der Abschaffung von Bargeld. Er forderte Wege, die Vorteile von Bargeld in die digitale Zukunft zu übertragen, und unterstrich das Recht auf anonyme Online-Zahlungen und -Spenden.

Wie DL News berichtet, zielen die EU-Gesetzgeber mit den neuen Anti-Geldwäsche-Vorschriften auf Privacy Coins und Self-Custody Wallets ab. Zu den Änderungen gehört ein Verbot von Krypto-Mixern. DeFi-, DAO- und NFT-Plattformen müssen ihre Sorgfaltspflicht gegenüber Nutzern erhöhen. Die AMLR wird mit der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) zusammenarbeiten. Teile der MiCA werden voraussichtlich in diesem Jahr in Kraft treten. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der AMLR ist noch in Verhandlung, wird aber zwischen 2026 und 2027 erwartet.

Die Reaktionen der Krypto-Community auf die regulatorischen Maßnahmen der EU sind gemischt. Manche sehen die neuen Gesetze als notwendig zur Bekämpfung der Kriminalität an, während andere befürchten, dass sie die Privatsphäre und die wirtschaftliche Freiheit einschränken könnten. Gleb Kostarev, ehemaliger Direktor von Binance in Asien und Osteuropa, bezeichnete die Entscheidung des Europäischen Parlaments als "großen Schritt zur Einschränkung der Freiheiten von Kryptowährungsbenutzern", wie AML Crypto berichtet.

Quellen:

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